Tischtennis

Tischtennis gegen Parkinson

Vom Park-Ping-Pong zum Parki-Tischtennis

Was haben Ping Pong und Qi Gong gemeinsam: China ist ihr regionaler Schwerpunkt (deshalb auch die Akinese genannte Entschleunigung bei Parkis). Beide machen scheinbar seltsame Bewegungen und beide nutzen als Heilmittel bei Parkinson. Nur Ping Pong ist im Vergleich zu Qi Gong wesentlich schneller. Seit meinem achten Lebensjahr spiele ich Ping Pong, das zunehmend zum Tischtennis mutierte. Ich spielte in vier verschiedenen Vereinen (hintereinander nicht gleichzeitig) und schaffte es doch nie über das Niveau der Kreisklasse hinaus zu gelangen. Mit dem Start meiner Parki-Karriere ließ meine Spielfähigkeit etwas nach. Ein typisches Symptom der Krankheit war, dass ich plötzlich gegen Gegner verlor, die ich zuvor noch fest im Griff hatte. Aber was soll's, solange es noch genug Freizeit-Spieler gibt, die noch schlechter spielen als ich. Je nachdem, wo man aufschlägt, hält sich der Anerkennungsverlust in Grenzen. In meinen besten Jahren legte ich ausgerechnet eine längere Spiel-Pause ein. Mit knapp einem halben Jahrhundert auf dem Buckel begann ich erneut - motiviert durch eine Gruppe von Spielern, die sich regelmäßig im Frankfurter Holzhausen Park trafen. Die Feierabend-Aktivität lief meist bis zum Einbruch der Dunkelheit. An lauen und windstillen Sommerabenden war sie jedenfalls das Schönste, was ich in Sachen Leibesübungen bislang getrieben habe.

Nach der Diagnose Parkinson lautete eine Therapie „möglichst viel bewegen“, was mich in den Genuss von rund einem Dutzend Physiotherapeuten brachte. Leider spielte keiner von ihnen Tischtennis, weshalb ich darauf verzichten musste, mir diesen Sport von der Kasse verschreiben zu lassen. Erstaunlicherweise ließen meine Reflexe trotz zunehmendem Parki keineswegs nach. lch spiele weiterhin, wenn auch mit geringerer Beinarbeit und mehr Pausen.

Die Gefahr, mich zu übernehmen liegt mir meist fern. Ausnahme sind die alljährlichen Tischtennis-Turniere für Parkis in Troisdorf. 'Zweimal zweiter Platz im Einzel und ein erster Platz im Doppel waren die Troisdorfer Leistungshöhepunkte - jedoch erkauft durch einen relativ schlechten Zustand danach. Das Gefühl, noch nicht zum alten Eisen sollte sich jedoch davor hüten, die eigenen Grenzen auszuloten oder gar zu überschreiten. Parki will schonend den noch verbliebenen Möglichkeiten angepasst werden.


Verfasser/*in: E.


PingPongParkinson
taz: Tischtennisspielerin über Parkinson

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